Die Harmonie stimmt – und das nicht nur beim Musizieren, sondern auch in puncto Kameradschaft passt beim Musikverein alles zusammen.
Schon beim eröffnenden Musikstück war die durchweg positive Stimmung spürbar, und auch bei der Begrüßung durch den Vorsitzenden Andreas Perthel schwang Lockerheit und Freude mit. Selbst als sich die Anwesenden zu den Klängen des „Guten Kameraden“ zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder erhoben, war eher Dankbarkeit für das mit ihnen Erlebte als Trauer im Raum.
In seinem Jahresbericht erläuterte Perthel, dass das zurückliegende Jahr ein sehr intensives und herausforderndes war. Es sei der Tatsache geschuldet, dass alle ausnahmslos zur Stange gehalten und hervorragend zusammengearbeitet haben, dass das Jahr nicht nur anstrengend, sondern vor allem auch sehr erfolgreich gewesen sei. Vieles konnte erledigt und somit abgehakt werden, zum Beispiel die Ersatzbeschaffung einiger Uniformen und eine außerordentliche Generalversammlung, die aufgrund einer Formalie kurzfristig hatte stattfinden müssen. Perthel bedankte sich explizit bei den Zuständigen der verschiedenen Resorts für die produktive und harmonische Zusammenarbeit. Ebenso ging ein großes Dankeschön an alle Helfer, Gönner und Spender des Musikvereins. Momentan hat der MVE 261 Mitglieder, davon spielen 36 aktiv in der Kapelle, 10 Kinder und Jugendliche befinden sich in Ausbildung. Danach übergab er das Wort an die Schriftführerin Inken Scheible. In ihrer gewohnt humorvollen Art ließ sie die Aktivitäten seit der letzten Generalversammlung Revue passieren. 36 Unternehmungen, darunter zwei ohne Instrument und einige davon mehrtägig, sowie 47 Proben und 14 Sitzungen verlangten von den Musikerinnen und Musikern enorm viel Einsatz. Aber auch Inken Scheible betonte, dass die gute Kameradschaft für den großen Aufwand entschädigt.
Sandra Heinzelmann, in ihrer Position als Kassiererin, legte alle Zahlen offen und musste leider über ein geringes Minus berichten. Doch angesichts der Uniformbeschaffung sei dies zu verkraften, und da sowohl der Vereinsball als auch das Maifest sehr gut gelaufen sind, wird die Kasse wohl recht schnell wieder schwarze Zahlen aufweisen. Die Kassenprüferin Anja Sauter bescheinigte eine hervorragende Kassenführung und bat um Entlastung. Diese wurde einstimmig erteilt. Die Jugendleiterin Jana Schmeh konnte in ihrem Bericht verkünden, dass momentan 10 Kinder und Jugendliche beim MVE ausgebildet werden. Lara Schneider hat den D1-Lehrgang an der Querflöte erfolgreich abgeschlossen und alle Jungmusiker fügen sich prächtig in den Verein ein. Sie helfen bei Veranstaltungen und unterstützen die Kapelle auch bei Auftritten, wie zum Beispiel an der Fasnet. Jan Perthel hatte hierfür im Vorfeld extra Übungsstunden mit den Kindern durchgeführt. Auch berichtete Jana Schmeh von der neuen Bläserklasse. Hier werden ab dem nächsten Schuljahr Kinder der zweiten und dritten Klasse von Gabor Fehervari an Blasinstrumenten ausgebildet. Des Weiteren erzählte Jana Schmeh von einem sehr gelungenen Ausflug zum 3D-Schwarzlichtminigolf und darüber, dass die Jugendkapelle, in der 6 Kinder aus Epfendorf aktiv sind, unter Leitung von Julia Steiner sehr gut funktioniert.
Es folgte der Bericht des Dirigenten Jörg Lamparter. Anders als beim Bericht des Vorsitzenden hatte Lamparter auch einige mahnende Worte im Gepäck. So stellte er fest, dass in puncto Probenbesuch durchaus noch Luft nach oben ist. Bei 36 Aktiven ist es unerlässlich, dass alle beim Proben an Bord sind. Natürlich weiß auch er, 75 Termine im Jahr verlangen den Musikern vieles ab, trotzdem wünsche er sich zukünftig eine bessere Probedisziplin. Als Motivation hatte er für das sogenannte Streberregister ein Geschenk in Form einer Abdeckung für das Mundstück dabei. Dieses wurde sofort als Schnapsglas eingesetzt und kam bei den Beschenkten sehr gut an. Lamparter konnte auch davon erzählen, dass er mit Unterstützung einiger Kameraden das Notenarchiv mit rund 1500 Noten durchforstet und auf Vordermann gebracht hat. Die bedeutet, dass der MVE für das Jahr 2025 gut aufgestellt ist.
Bürgermeister Mark Prielipp war es vorbehalten, sowohl die Entlastungen als auch die Neuwahlen durchzuführen. Nicht nur wegen einiger Namen, die sich für ihn als wahre Zungenbrecher herausstellten, leitete er diesen Sitzungspunkt sehr launisch. So wurde der erste Vorsitzende Andreas Perthel ebenso einstimmig wiedergewählt wie die dritte Vorsitzende Louisa Botzenhart, die Schriftführerin Inken Scheible, die aktiven Beisitzer Denise Berg und Julian Ziegler, die passiven Beisitzer Sabine Aiple und Claudia Perthel und der Kassenprüfer Frank Hirt. Neu ins Gremium wurden Lea Gühring als Jugendleiterin und Jana Schmeh als aktive Beisitzerin ebenfalls einstimmig gewählt.

Punkt 11 der Tagesordnung sah Ehrungen für 40 Jahre aktive und fördernde Mitgliedschaft vor. So konnte der erste Vorsitzende Andreas Perthel und die zweite Vorsitzende Mona Juchler Albert Bartsch, Jürgen Behr, Albert Sackmann (er war leider erkrankt) und Thomas Schanz mit der goldenen Ehrennadel des Musikvereins Epfendorf auszeichnen.

Zum emotionalen Höhepunkt wurde die Verabschiedung zweier langjähriger Musiker. Tatjana Gühring war 11 Jahre aktive Musikerin und 5 Jahre als Beisitzerin im Ausschuss. Auch bei den unterschiedlichsten Aktionen war sie stets zur Stelle und beendet nun die aktive Laufbahn. Werner Widmann, ein Urgestein des MVE verlässt nach sage und schreibe 47 Jahren aktiver Musikerzeit, 17-jähriger Tätigkeit als Zeugwart, 14-jähriger Ausschusstätigkeit, 4 Jahre als 2. Vorsitzender, 5 Jahre als erster Vorsitzender und nach unzähligen Auftritten bei den verschiedensten Anlässen nun den MV Epfendorf.

Langanhaltender Applaus und stehende Ovationen brachten Dank und Anerkennung der Anwesenden für den Einsatz, das Engagement und das Herzblut der beiden Musiker zum Ausdruck. Natürlich ließ es sich die Kapelle nicht nehmen und gab zum Ende der sehr harmonischen Generalversammlung noch einige Musikstücke zum Besten.
